Hier zeige ich, wie man einen zerlegten Vespamotor nach der Reinigung und Überprüfung mit neuen Ersatzteilen wieder zusammen baut.
Dies wäre der vierte Teil der Motorüberholung.
Nachdem alle benötigten Ersatzteile besorgt sind, kann es losgehen! |
Bild 1: Ersatzteile |
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Zunächst die einzelnen Lager einsetzen. Ich beginne immer mit dem Kugellager der Hauptwelle der Mit einem Lötbrenner erwärme ich das Gehäuse zunächst gleichmäßig, bis es überall ordentlich warm ist. So vermeidet man Verzug. Dann erwärme ich die entsprechenden Lagersitze nochmal weiter. Zusätzlich kann man auch die neuen Lager über Nacht ins Gefrierfach legen oder Eisspray aus der Dose nutzen, um die Lager zu kühlen. Je größer die Temperaturdifferenz, desto einfacher lassen sie sich einsetzen. Ist der Lagersitz gut und ausreichend erwärmt, kann man das Lager ohne jegliches Schlagen einsetzen.
Alternativ kann man auch das ganze Gehäuse in den Backofen legen und auf über 200° erhitzen. Dann sollte es aber völlig frei von Fett oder Öl sein, es stinkt sonst massiv.
Tipp: Wenn man auf den Lagersitz spuckt und die Spucke sofort verdampft, ist er heiß genug!
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Bild 2: Lagersitz erwärmen |
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Weiter geht es mit dem Lager der Primär. Anschließend den Seegerring einsetzen.
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Bild 3: Primärlager |
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Nun das Lager der Primär ebenfalls erhitzen und den Stumpf der Primär mit Eisspray kühlen. Dann kann die Primär in das Lager eingesetzt werden. Dazu wird die Primär in das Gehäuse "gekippt" und zwar mit den breiteren Aussparungen für die Kupplung schräg am Lagersitz für die Hauptwelle einsetzen und in das Lager kippen. Sollte sich die Primär nicht sauber einsetzen lassen, nicht einfach auf diese schlagen, sondern erst mit einem Stück Rohr oder einer größeren Nuss den Lagerring des Kugellagers abstützen und dann mit einem Gummihammer auf die Primär klopfen. So wird vermieden, dass das Kugellager beschädigt wird.
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Bild 4: Primär |
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Auch hier den Seegerring einsetzen.
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Bild 5: Seegerring |
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Zum Schluss das primärseitige Lager der Kurbelwelle einsetzen und mit dem Seegerring sichern.
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Bild 6: Kurbelwellenlager |
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Sind alle Lager ins Gehäuse eingesetzt, das Gehäuse abkühlen lassen. In die Nut der Schaltgabel einen neuen Dichtring einsetzen. Dieser ist besonders wichtig, da hier der sonst ständig Öl aus dem Motor austritt. Anschließend die Welle gut einfetten. |
Bild 7: Dichtring Schaltgabel |
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Dann die Schaltgabel ins Gehäuse einsetzen. Dabei aufpassen, dass der Dichtring nicht beschädigt werde und die Federscheibe auf der Welle zwischen Gehäuse und Schaltgabel eingesetzt wird. Anschließend von oben die Führungsschraube mit der Unterlegscheibe einschrauben. |
Bild 8: Führung Schaltgabel |
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Als nächstes die Hauptwelle in die Schaltgabel einfädeln, so dass die Schaltsteine in die Führung der Schaltklaue greifen. Danach die Welle soweit es geht in das Lager drücken. Eisspray kann auch hier die Arbeit etwas erleichtern.
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Bild 9: Einsetzen Hauptwelle |
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Auch hier sollte man die Welle nicht einschlagen, sondern kann stattdessen die Bremstrommel als Einziehhilfe nutzen. |
Bild 10: Einsetzen Hauptwelle |
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Jetzt die Mutter auf die Welle schrauben (ohne die Scheibe) und die Welle dabei festhalten. So lässt sie sich bequem in das Lager einziehen, ohne dieses zu belasten. Wichtig ist dabei, dass die Verzahnung von Welle und Trommel fluchten, um diese nicht zu beschädigen.
Man kann die Welle auch einschlagen, indem man das Gehäuse mit dem Hauptwellenlager nach unten dreht und das Lager auf ein Rohr mit gleichem Durchmesser setzt. Dann kann die Welle mit einem Gummihammer eingeschlagen werden, ohne das Lager zu beschädigen.
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Bild 11: Einsetzen Hauptwelle |
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Als nächstes wird der Kurbelwellensimmerring primärseitig eingesetzt. Den Sitz mit Bremsenreiniger entfetten und den Simmerring gerade auflegen.
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Bild 12: Kurbelwellensimmerring |
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Nun den Simmerring mit einer Nuss, deren Außendurchmesser gleich dem Innendurchmesser des Simmerringes ist und einem Gummihammer gerade und gleichmäßig einschlagen. Hierfür gibt es auch passende Schlagwerkzeuge zu kaufen.
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Bild 13: Kurbelwellensimmerring |
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Der Simmerring muss ganz gerade und überall bündig im Kurbelgehäuse sitzen. Die Dichtlippe darf nicht beschädigt werden und er darf auch nicht verformt werden. Ist die Dichtfunktion nicht gegeben, zieht der Motor Nebenluft und im schlimmsten Fall führt dies zu einem Kolbenfresser. |
Bild 14: Kurbelwellensimmerring |
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In die Bohrung für die Kickstarterwelle wird der Dichtring in die Nut eingesetzt. Anschließend diesen mit Lagerfett einfetten. Ein Schraubendreher kann hier gute Dienste leisten.
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Bild 15: Dichtring Kickstarterwelle |
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Die beiden Kickstarteranschlaggummis werden eingeschoben. Mit ein bisschen Fett geht es leichter!
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Bild 16: Kickstarter Anschlaggummis |
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Die Kickstarterritzelfeder und die dazugehörige Scheibe einsetzen. |
Bild 17: Feder Kickstarterritzel |
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Nun die Kickstarterwelle mit etwas Lagerfett einfetten und unter Drehbewegungen einsetzen. |
Bild 18: Kickstarterwelle |
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Jetzt wird die Feder zunächst mit dem Dorn in die Bohrung im Gehäuse gesteckt. Die Kickstarterwelle muss wie gezeigt nach ganz links gedreht sein. |
Bild 19: Kickstarter Feder |
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Nun kann man die Feder umfassen und mit dem Haken in die Welle einfädeln. |
Bild 20: Kickstarterfeder |
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Anschließend die Welle ein Stück nach rechts drehen und das Kickstarterritzel einsetzen. Dann die Welle wieder zurück federn lassen. Das Ritzel wird durch sie in Position gehalten. |
Bild 21: Kickstarterritzel |
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Die Gangräder werden wie auf dem Bild gezeigt auf die Hauptwelle gesetzt. Diese zuvor noch etwas einölen. |
Bild 22: Gangräder |
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Anschließend den Schulterring auflegen und alles mit dem Seegerring sichern. |
Bild 23: Seegerring |
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Nun den Gehäusedeckel erwärmen. |
Bild 24: Gehäusedeckel |
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Zuerst das Nadellager der Hauptwelle einsetzten. |
Bild 25: Hauptwellenlager |
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Die Nebenwelle mit Holz zum Schutz des Gewindes unterlegen und das Kugellager durch Schlagen auf den Innenring des Lagers aufpressen. Man kann das Ganze auch mit einem Schraubstock verpressen, wenn man den Innenring z.B. mit einer Unterlegscheibe unterfüttert, so dass der Außenring nicht belastet wird. |
Bild 26: Nebenwellenlager |
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Jetzt die Nebenwelle (am besten mit Eisspray abgekühlt) in den erhitzten Lagersitz einsetzen.
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Bild 27: Nebenwelle einsetzen |
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Zum Schluss noch das Kugellager der Kurbelwelle Zündungsseitig einsetzen. |
Bild 28: Kurbelwellenlager |
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Jetzt die Kurbelwelle mit Eisspray abkühlen und in das Lager einsetzen. Man kann dieses auch zusätzlich erwärmen, jedoch nur,wenn es keinen Kunststoffkäfig besitzt. |
Bild 29: Kurbelwelle einsetzen |
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Lässt sich die Welle nicht vollständig einsetzen, kann man ein Stück Rohr zum einziehen nutzen. |
Bild 30: Kurbelwelle einziehen |
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Dieses muss den Durchmesser des Lagerinnenringes besitzen und gerade so lang sein, dass ausreichend Gewinde frei bleibt, dass die Mutter aufgeschraubt werden kann. Hält man die Welle fest und schraubt die Mutter auf, wird diese in das Lager gezogen. Zusätzlich kann man das Rohr zur Mutter hin einfetten, um die Reibung noch zu reduzieren. Wichtig ist nur, das Pleuel nicht zu verkanten! |
Bild 31: Kurbelwelle einziehen |
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Jetzt die Lager der Gehäuse schon mal etwas einölen und auch Gangräder und alle beweglichen Teile dort wo Reibung auftritt. Die Dichtlippe des Kurbelwellensimmerringes etwas mit Zweitaktöl einölen. |
Bild 32: Lager ölen |
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Die Gehäusedichtung auflegen.
Tipp: Hier und da ein bisschen Fett aufbringen. Man kann die Dichtung damit "ankleben", so dass sie bei der Montage nicht verrutscht. |
Bild 33: Dichtung aufsetzen |
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Jetzt wird das Gehäuse geschlossen. Aufpassen, dass die Dichtung richtig sitzt und alle Schrauben flüchten. Das Gehäuse lässt dich in der Regel ohne Gewalt zusammensetzen. Manchmal verhaken sich die Gangräder an der Nebenwelle oder die Kickstarterwelle greift nicht ins Ritzel. In diesem Fall mal an Hauptwelle und/ oder Nebelwelle drehen, den Kickstarter aufstecken und minimal betätigen. Ggf. ganz leicht mit einem Gummihammer auf das Gehäuse klopfen, jedoch nicht schlagen. Im Zweifelsfall von der Seite rein leuchten und gucken oder es nochmal ganz aufmachen. Das Gehäuse auch nicht mit den Gehäuseschrauben zusammen ziehen!
Erst wenn das Gehäuse komplett geschlossen ist, leicht mit dem Gummihammer auf den Deckel klopfen, um eventuelle Verspannungen zu lösen und anschließend alle Muttern und Schrauben festmachen. Dabei mit denen des Kurbelgehäuses beginnen und danach alle weiteren Schrauben möglichst über kreuz, d.h. nicht reihum, sondern immer Gegenüberliegende festziehen.
Anzugsmoment für die Gehäuseschrauben ist 13- 15 Nm
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Bild 34: Gehäuse zusammensetzen |
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Die Dichtlippe des zündungsseitigen Kurbelwellensimmerringes mit Zweitaktöl einschmieren und den Simmerring dann mit der Dichtlippe nach innen mit einem passenden Stück Rohr ganz gerade einschlagen, bis dieser bündig zum Gehäuse sitzt. |
Bild 35: Kurbelwellensimmerring |
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Tipp: Diesen Simmerring kann man von außen demontieren, indem man rechts und links vom Kurbelwellenstumpf zwei 3mm Löcher in diesen bohrt, ohne den Kurbelwellenstumpf zu beschädigen oder in das Lager zu bohren. Nun kann man hier zwei Spax-Schrauben einschrauben und mit zwei Zangen daran ziehen. |
Bild 36: Kurbelwellensimmerring |
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Die Kabel der Zündung werden durch die Löcher im Gehäuse gefädelt und die Gummitüllen eingesetzt. Bisschen Spüli oder Fett helfen hier Wunder! |
Bild 37: Zündung einsetzen |
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Jetzt die Zündung einsetzen und mit ihren drei Schrauben festsetzen. Die Position ist erstmal egal, da die Zündung am besten nach der Überholung komplett eingestellt wird.
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Bild 38: Zündung einsetzen |
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Der Kolben besitzt auf der Oberseite einen Pfeil. Dieser muss zum Auslass zeigen, also zum Fahrzeugheck. |
Bild 39: Kolbenrichtung |
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In den Kolbennuten sind zwei Stifte eingelassen, welche verhindern, dass sich die Kolbenringe drehen und im Auslass brechen. Die Ringe müssen entsprechend gedreht werden, so dass die Öffnung bei den Stiften ist. |
Bild 40: Kolbenringe |
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Nun auf einer Seite den Kolbenbolzenclip in den Kolben einsetzen. Den Kolbenbolzen mit Zweitaktöl einölen und von der anderen Seite durch das Pleuelauge in den Kolben drücken. Immer neue Clips benutzen! Springen sie heraus, zerstören sie Kolben und Zylinder. |
Bild 41: Kolbenmontage |
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Anschließend den zweiten Kolbenbolzenclip einsetzen.
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Bild 42: Kolbenmontage |
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Die Zylinderfußdichtung passen auflegen. |
Bild 43: Fußdichtung |
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Jetzt wird der Zylinder aufgesteckt. Dessen Laufbuchse zuvor mit Zweitaktöl einölen. Der Zylinderfuß ist gefast. Auf die richtige Ausrichtung der Kolbenringe zu den Stiften achten (Bild 40) und die Ringe mit zwei Fingern zusammendrücken. Super sind dafür die beiden seitlichen Überstömkanäle. Dann den Zylinder aufstecken (Auslass zum Heck). Aufpassen, dass die sehr spröden Kolbenringe nicht brechen. |
Bild 44 Zylindermontage |
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Nun über Kreuz die Zylinderfußschrauben mit neuen Federringen festziehen (13- 15 Nm).
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Bild 45: Zylindermontage |
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Der Zylinderkopf wird aufgesetzt und die vier Schrauben jeweils mit Unterlegscheibe und Federring über Kreuz mit 13- 18 Nm festgezogen.
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Bild 46: Zylinderkopfmontage |
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Den Halbmondkeil in die Kurbelwelle einsetzen. |
Bild 47: Montage Polrad |
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Jetzt das Polrad aufsetzen und die Mutter leicht festziehen. Das Polrad muss zum Einstellen der Zündung sowieso wieder ab. Anschließend wird der Polradhalter eingesetzt, um die Kurbelwelle zu blockieren.
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Bild 48: Montage Polrad |
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Auf der anderen Seite ebenfalls den Halbmondkeil einsetzen. | Bild 49: Montage Primärritzel | |||||||
Jetzt kann das Primärritzel eingesetzt werden. An der Primär gibt es eine Seite, welche so ausgefräst ist, dass das Ritzel passt. Die Primär entsprechend drehen. |
Bild 50: Montage Primärritzel |
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Anschließend die Sicherungsscheibe auflegen und die Mutter mit 50- 55 Nm festziehen.
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Bild 51: Montage Primärritzel |
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Im nächsten Schritt wird die Kupplung montiert. Wichtig ist, dass die neuen Beläge ordentlich mit Öl eingeschmiert werden, damit die Kupplung von Anfang an sauber arbeitet. Am besten ist es, wenn die Beläge über Nacht in Öl eingelegt werden und sich richtig voll saugen können.
Zuerst wird die Feder in den Kupplungsmitnehmer (oben links) eingesetzt. Darauf wird die 1. Scheibe mit der Aufnahme für die Feder (unten links) gelegt, so dass die Arme des Mitnehmers in die Scheibe greifen können, während beide Teile mit dem Kupplungskompressor gegeneinander gezogen werden, so dass die Feder gespannt wird. Jetzt kann man bequem abwechselnd Reibbelag und Stahlscheibe auflegen. |
Bild 52: Kupplungsmontage | |||||||
Zum Schluss die dicke Abschlussscheibe, das Blech und den Federring montieren. Jetzt kann der Kompressor wieder demontiert werden und die Kupplung ist einbaufertig. |
Bild 53: Kupplungsmontage |
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In der Vorgelegewelle den kleinen Halbmondkeil einsetzen. |
Bild 54: Kupplungsmontage |
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Jetzt die Kupplung in den Korb setzen, so dass die Nut im Kupplungsmitnehmer und der Halbmondkeil fluchten. Am besten den Motor dabei auf das Polrad legen, damit der Halbmondkeil nicht heraus und ins Getriebe fallen kann. |
Bild 55: Kupplungsmontage |
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Die Mutter mit einem neuen Sicherungsblech montieren und mit 40- 45 Nm festziehen. Anschließend eine Seite des Sicherungsbleches mit einem Schraubendreher (-) hoch und gegen die Mutter biegen. Diese wird so gesichert.
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Bild 56: Sicherung Kupplung |
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Genauso die Mutter des Primärritzels sichern.
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Bild 57: Sicherung Primärritzel |
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Nun die Andruckplatte wieder in die Kupplung einsetzen. Dazu die Feder in der größeren Bohrung mit einem Schraubendreher (-) zusammendrücken.
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Bild 58: Andruckplatte |
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In den Kupplungsdeckel muss der neue Dichtring eingesetzt werden. Diesen etwas einfetten und mit einem Schraubendreher (-) vorsichtig in die Nut hinter dem Nadellager schieben.
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Bild 59: Montage Kupplungsdeckel |
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Jetzt werden die Nadeln wieder in die Lagergehäuse eingesetzt. Damit sie nicht direkt wieder herausfallen werden sie mit Lagerfett "eingeklebt". Man kann gut eine Schraubendreherspitze (-) mit einfetten, eine Nadel darauf legen und sie damit in das Lager setzen.
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Bild 60: Montage Kupplungsdeckel |
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Sind alle Nadeln in die beiden Lager gesetzt, wird der Ausrückehebel wie auf dem Bild gezeigt, im 90° Winkel zum Deckel eingeschoben. Er muss in die Verzahnung des kleinen Hebelchen für den Druckpilz greifen (Pfeil links). Ist der Hebel ganz eingeschoben, wird dessen kleine Feder in die Nase am Deckel gehebelt. Der Aurückehebel ist dann vorgespannt und gesichert.
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Bild 61: Montage Kupplungsdeckel |
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Nun den Druckpilz etwas einfetten und in den Deckel setzen. Durch das Fett fällt er nicht so leicht bei der Montage heraus. Auch auf die geschlitzte Seite etwas Fett geben. Anschließend wird die neue Kupplungsdeckeldichtung auf das Gehäuse gelegt und der Kupplungsdeckel verschraubt. Dabei darauf achten, dass die Schraube direkt neben den Ausrückehebel minimal länger ist als die Anderen.
Die Deckelschrauben werden mit 9- 10 Nm festgezogen.
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Bild 62: Montage Kupplungsdeckel |
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Die beiden Ölschrauben mit neuen Dichtungen einsetzen. Diese nicht zu fest anziehen, die Gewinde gehen schnell kaputt! Ein Anzugsmoment gibt Piaggio hier nicht an. Die obere (Pfeil links) braucht allerdings auch noch nicht ganz festgezogen werden, weil noch Öl eingefüllt werden muss. | Bild 63: Ölschrauben | |||||||
Den Kickstarter aufsetzten und die Mutter mit 23- 26 Nm festziehen. Jetzt kann noch der Seilzughalter angeschraubt werden. Die eine Befestigungsschraube ist gleichzeitig eine der Gehäuseschrauben, die Andere ist eine Schraube der Größe M6 mit entsprechender Mutter und Federscheibe.
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Bild 64: Kickstarter | |||||||
Die Entlüftungsschraube ins Gehäuse schrauben und leicht festziehen.
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Bild 65: Gehäuseentlüftung | |||||||
Der Schaltarm wird wie gezeigt auf die Welle der Schaltgabel gesetzt und mit dem Stift gesichert. Diesen mit einem leichten Schlad mit einem Durchtreiber und einem Hammer fixieren.
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Bild 66: Schaltwippe |
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Auf der Bremsnocke die beiden Dichtringe montieren. Anschließend schmiere ich sie gegen Korosion mit Kupferpaste ein. Dann wird die Nocke in die Bremsankerplatte eingesetzt. |
Bild 67: Brensnocken |
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Der neue Simmerring wird mit der Dichtlippe zum Motor in die Bremsankerplatte gedrückt. |
Bild 68: Simmerring Ankerplatte |
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Nun die Bremsankerplatte mit einer neuen Papierdichtung zum Gehäuse hin aufsetzen und mit den drei Muttern und Federringen mit 17- 22 Nm festziehen.
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Bild 69: Montage Bremsankerplatte |
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Ist die Bremsankerplatte montiert, können die Bremsbeläge montiert werden. Dazu die beiden Bolzen und die Bremsnocke (dort wo die Beläge sitzen) mit etwas Kupferpaste einschmieren. Dann die Feder in beide Beläge einhängen und den oberen Belag vollständig einsetzen. Nun kann man den unteren Belag auf die Kante vom Nocken setzen (Pfeil links) und dann den Belag von Hand auf den zweiten Bolzen "hebeln". Wenn der Belag ein Stückchen auf dem Bolzen sitzt, diesen abwechselnd an Nocke und Bolzen runter drücken, bis er richtig sitzt. So kann man einfach die Feder spannen, ohne sie mit Zangen oder Schraubendrehern hebeln zu müssen.
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Bild 70: Bremsbacken |
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Zum Schluss noch die beiden Clips einsetzen, um die Beläge zu sichern. |
Bild 71: Bremsbacken |
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An der Bremsnocke wie gezeigt die Klemmplättchen mit ihrer Schraube und dem Bolzen moniteren und den Bolzen mit dem Splint sichern (Pfeil links). Jetzt kann man auch schon mal die Einstellschrauben einschrauben, zwei für die Schaltzüge und einen für die Hinterradbremse (Pfeile rechts). In den Zughalter (Bild 64) wird noch eine Einstellschraube für die Kupplung geschraubt. Gegen Korrosion schmiere ich hier auch immer etwas Kupferpaste auf das Gewinde. |
Bild 72: Klemmplättchen und Einstellschrauben |
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Eine neue Dichtung für den Ansaugstutzen auflegen. | Bild 73: Dichtung | |||||||
Dann den Stutzen festschrauben. Die Schrauben sollten gut gesichert werden. Entweder mit Federringen und Sicherungslack oder direkt mit selbstsicheren Muttern. Das Anzugsmoment sind 8- 10 Nm.
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Bild 74: Ansaugstutzen | |||||||
Das Kabelkästchen kann schon montiert werden. Jedes der drei Kabel von der Zündung auf eine eigene Schraube legen. Nach dem Einbau des Motors werden sie mit den Kabeln vom Rahmen verbunden. | Bild 75: Kabelkasten | |||||||
Die Zündspule kann auch schon montiert werden. Im ausgebauten Zustand kommt man besser dran. | Bild 76: Zündspule | |||||||
Zum Abschluss noch die Zylinderhaube aufsetzen, jedoch noch nicht festschrauben. Lüfterradabdeckung, Bremstrommel und Hinterrad montiere ich immer erst nach dem Wiedereinbau. |
Bild 77: Fertiger Motor |
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Bild 78: Fertiger Motor |
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Bild 79 Fertiger Motor |
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Bild 80: Fertiger Motor |
Hinweis:
Ich selbst bin auch nur Hobbyschrauber und kein gelernter Zweiradmechaniker. Deswegen kann ich auch keine Verantwortung über Schäden etc. übernehmen, die bei der Durchführung der in der Rubrik "Technik" geschilderten Vorgänge, wie montieren/ demontieren, einstellen, warten, überholen, etc. entstehen könnten. Seht es mehr als Tipp, wie man es machen kann. Alles was hier zeige und beschreibe habe ich selber so angewendet und getestet. Es hat funktioniert. Solltet ihr Fragen oder Probleme haben, mailt mir!