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Meine Oma hat für jedes Enkelkind bei Geburt ein Sparbuch angelegt und monatlich einen kleinen Betrag darauf eingezahlt. Mit der Bedingung, mir davon etwas Besonderes zu kaufen, hat sie mir dieses Geld dann 2003 zum 18. Geburtstag geschenkt. Was könnte also besser sein, als das Geld in eine schöne, alte Vespa zu investieren?
Im Kölner Stadt-Anzeiger entdeckte mein Vater zufällig eine dort inserierte Vespa 150. Ein Herr Mock aus Hürth hatte sie dort inseriert. Bei dem Namen dachte mein Vater direkt an den Inhaber des ehemaligen Piaggio-Centers Mock in Hürth. Als ich dort anrief stellte sich heraus, dass es sich tatsächlich um den in Rente befindlichen, ehemaligen Vespahändler handelte. Zudem wohnte er nur Luftlinie 200m von meinen Eltern entfernt.
Also machte ich mich auf den Weg, um mir den Roller einmal anzuschauen. Die Vespa 150 T/4 ("T" steht für "Touren") stand top restauriert bei Herrn Mock im Wohnzimmer. Mir gefiel sie auf Anhieb! Herr Mock hatte als Jugendlicher eine GS/3 in Silber gefahren und sich immer wieder einen solchen Roller gewünscht. Von einem Bekannten kaufte er die T/4 und restaurierte sie einige Jahre später. Bis dahin stand sie als Dekoration in seinem Laden und diente als Fernsehständer für Werbevideos. Ich kaufte sie kurzerhand. Meine Oma war von der Vespa ziemlich begeistert und freute sich, dass ich das Geld sinnvoll angelegt hatte. Zudem aus heutiger Sicht eine Investition in Vesparoller nicht die schlechteste Entscheidung war...
Das Besondere an meiner Vespa 150 T/4 ist, dass sie nur vier Jahre zugelassen war. 1961 gebaut, wurde sie bereits 1965 wieder abgemeldet. Somit ist sie auch aus erster Hand, ich habe sie erstmals 2003 wieder zugelassen. Gelaufen hatte sie 4500 km. Eigentlich war sie auch in perfektem, neuwertigen Originalzustand, nur Herr Mock wollte unbedingt eine Silberne Vespa, wie seine GS/3 in den 60ern. Also ließ er sie Sandstrahlen und in dem originalen Silber neu lackieren. Im Prinzip sind nur die lackierten Teile restauriert, der Rest ist völlig original! Als "Deluxe"- Version besitzt sie eine durchgehende Denfield Sitzbank und diverse Zierteile.
Zu der Vespa übergab Herr Mock mir den originalen Pappbrief, Ein Serviceheft, Ersatzteilkataloge, Bedienungsanleitung und alte Fotos von der T/4.